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AutorenbildDaniela Raifer

Leinenaggression erkennen und frühzeitig handeln


Ein Beispiel:

Dein Hund entdeckt entfernt seinen ungeliebten Kumpanen. Dein Hund fixiert diesen. Du gehst ihm aber weiter entgegen und nimmst deinen Hund erst kurz vorher auf die außenliegende Seite. Um deinem Hund keinen Grund für Aufregung zu geben, bleibst du betont entspannt und ruhig. Trotz allem knallt dein Hund in die Leine, wenn sein Kumpane näher kommt. Und nun fragst du dich, was du falsch gemacht hast:


Dein Hund provoziert mit seinem Fixieren den anderen Hund. Durch deine Ruhe, demzufolge dein Ignorieren seines provozierenden Verhaltens und deine passive Haltung beeinflusst du ihn nicht. Würde dein Kind ein anderes unfreundlich provozieren, hättest du ihm sicher schon gesagt, dass er das sein lassen soll, wenn er keinen Ärger mit haben will.


Leinenaggression
Drohender Hund

Ein Fixieren ist meistens ein Auslöser für eine Leinenaggression. Macht sich dein Hund bereit zum Aufmarsch, kannst du dies an seiner Körperhaltung erkennen. Die Ohren trägt er aufrecht, das Maul ist durch die hohe Anspannung geschlossen, die Rute steigt immer weiter nach oben.


Gestattest du es deinem Hund zu drohen, desto mehr steigert er sich in diese Situation hinein und die Leinenaggression ist unumgänglich.


Mache schon frühzeitig einen Bogen um den Auslöser, um Konflikte gar nicht erst aufkommen zu lassen und dem Gegenüber friedliche Absichten zu signalisieren. Oder geh seitlich auf Abstand und gib deinem Hund ein Signal für ein Alternativverhalten, so kann er eine Aufgabe und konzentriert sich auf dich. Starrt dein Hund trotzdem weiterhin zum anderen Hund. Dann war der Abstand zu gering und du solltest dich noch weiter entfernt aufhalten.


Solange sich dein Hund richtig verhält, lobe ihn dafür. Unterbrich den Blickkontakt deines Hundes zum auslösenden Reiz immer, denn Leinenaggression ist nur mit Blickkontakt zum anderen Hund möglich. Wenn du also siehst, dass dein Hund den anderen anstarrt, lass 3 Sekunden vergehen, starrt er ihn immer noch an, sprichst du ihn freundlich an oder gibst ihm das Aufmerksamkeitssignal. Ignoriert dich dein Hund, ist es jetzt an der Zeit ihn zu korrigieren, damit dein Hund seine Aufmerksamkeit wieder dir zuwenden muss.


Diese Korrektur nimmt dein Hund allerdings nur an, wenn eure Beziehung klar definiert ist. Darf dein Hund schon im Alltag viele Entscheidungen treffen, liebt er dich zwar trotzdem, hast in Konfliktsituationen aber nur wenig Mitspracherecht.


Ein Warnsignal deinerseits kann ein ruhiges, aber ernst gemeintes “Hey” sein, was deinem Hund künftig signalisiert, dass wenn er nicht damit aufhört, eine Korrektur folgt.

Dafür drehst du dich wortlos in die Richtung deines Hundes, um die Richtung zu wechseln. Dabei hältst du deinen Oberkörper gerade und dein Körper ist unter Spannung. Dabei verlagerst du dein Gewicht auf das Bein neben deines Hundes, bewegst dich dabei natürlich und ruhig. Dadurch wird das Fixieren deines Hundes unterbrochen. Geh solange weiter bis du einen Abstand erreicht hast, bei dem dein Hund nicht mehr eskalieren muss, sondern sich nicht auf dich konzentrieren kann. Behalte seinen Fokus durch Interaktion bei dir und belohne ihn, nachdem der andere Hund an euch vorbei ist. Starrt er immer noch zum anderen Hund, kommt nach 3 Sekunden wieder ein warnendes “Hey” und ein weiterer Richtungswechsel.


Hast du keine Zeit oder Möglichkeit die Begegnung zu verhindern, kannst du dich so weit wie möglich an den Wegesrand stellen, die Leine fest an dich drücken, gut festhalten und dich dabei vom Hund weg drehen, um ihm deine Rückendeckung zu verwehren. Eine weitere Möglichkeit ist, deinen Hund hinter dich zu schicken. Damit sagst du ihm, dass du dich um das Problem kümmerst und er das nicht mehr tun muss, braucht oder soll.


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