Mein Hund frisst alles! Besonders Jagdhunde wie z.B. Retriever sind bekannt dafür, wie ein Staubsauger alles aufzufressen, was sie finden. Auch Tiere aus dem Tierschutz, die nicht genug zu fressen bekommen haben oder auch Straßenhunde, welche nicht genügend Fressbares gefunden haben oder ständig darum konkurrieren mussten, tendieren dazu.
Die meisten Besitzer schimpfen den Hund, laufen hin und nehmen es ihm aus dem Maul oder werden nervös und hektisch aus Angst, er könnte etwas fressen, was ihm schadet. Damit lernt der Hund aber vor allem, dass er das Gefundene schnell in Sicherheit bringen muss, bevor es ihm der Besitzer wieder wegnehmen kann und dass er hiermit ganz sicher die Aufmerksamkeit des Besitzers auf sich lenken kann. Hund die also auf dem Spaziergang meist auf sich alleine gestellt sind, weil ihr Mensch mit etwas anderem beschäftigt ist, dies aber gar nicht wollen, gewinnen die Aufmerksamkeit ihres Besitzers ganz sicher damit. Nun fragen sich sicher viele, warum denn das für den Hund erwünscht sein soll, denn schließlich schimpfen sie ja mit dem Hund und das kann ja wohl kaum erstrebenswert sein. Das stimmt so leider nicht, denn negative Aufmerksamkeit ist für viel leider besser, als gar keine zu bekommen. Denn das Ignorieren eines Individuums, auch des Hundes, ist unerwünscht und kommt einer Strafe gleich.
Um nun das Gefundene in Sicherheit zu bringen, kann er es im Stress schnell und im Ganzen runterschlucken oder aber er läuft damit ein Stück davon und ist so außer unserer Reichweite. Auch möglich ist, dass er es versucht zu fressen und schaut sich dabei hektisch um, ob keiner kommt, der es ihm wegnehmen könnte.
Wir schenken dem Hund dafür erstmal also keine Aufmerksamkeit, vorausgesetzt es handelt sich um etwas für den Hund ungefährliches. Wir sollten allgemein und präventiv, unserer Umgebung gut abchecken, damit wir alles im Blick haben und bereits im Vorfeld eine Aufnahme von Fressbaren, verhindern können. Trotz Leine ist das wohl nicht immer leicht, aber versuchen wir unser Bestes.
Aktiv können wir mit dem Hund Übungen machen, sodass er nichts mehr vom Boden aufnimmt, wenn wir es ihm nicht ausdrücklich erlauben. Dahinter steckt viel Arbeit und Management und viele absichtlich von uns abgelegte Köder, damit wir wissen wo es ist und frühzeitig und geeignet darauf reagieren können. In kleinen Schritten und mit viel Training kann man aber dahin kommen. Das Management hilft uns in dieser langen Trainingsphase, den Hund davon abzuhalten, doch mal was aufzusammeln. Denn das sollte während des Trainings nie passieren. Kommt er doch zum Erfolg, wirft uns das im Training wieder weit zurück und wir müssen evtl. wieder ganz von vorne beginnen.
Wie wir so ein Training beginnen aufzubauen, seht ihr in diesem Video
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